Ein Realitätscheck
Flexible Arbeitszeiten & Arbeitgeberattraktivität
MitarbeiterInnen finden und halten? Welche Arbeitszeitmodelle braucht es in Zeiten des Fachkräftemangels? Bei unserem HR-Business-Circle am 7.5.2024 tauschten wir uns mit NÖ UnternehmerInnen und Experten über erfolgreiche Arbeitszeitmodelle aus.
Im intensiven “War for Talents” sind flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitgeberattraktivität entscheidende Wettbewerbsvorteile. Besonders in Branchen wie IT, Technologie und Ingenieurwesen, ist geprägt von einer hohen Nachfrage nach Fachkräften bei begrenztem Angebot. Unternehmen, die sich als attraktive Arbeitgeber positionieren, können leichter qualifizierte Talente rekrutieren und binden.
Work-Life-Balance First
Work-Life-Balance als „must have“ für ArbeitnehmerInnen. Das belegen mehrere Studien aus Europa. Sie haben gezeigt, dass eine gute Work-Life-Balance wesentlich zur Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt. Eine Umfrage von Randstad in Deutschland zeigte, dass 83% der befragten Arbeitnehmer flexible Arbeitsmodelle bevorzugen und diese als Hauptfaktor für ihre berufliche Zufriedenheit ansehen. Ähnlich zeigte eine Studie des Chartered Institute of Personnel and Development (CIPD) in Großbritannien, dass Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle anbieten, nicht nur höhere Zufriedenheitswerte unter ihren Mitarbeitern verzeichnen, sondern auch eine geringere Fluktuation und höhere Produktivität
Balanceakt: Flexibilität und Produktivität
Gewinnbringend und wertschöpfend für beide Seiten? Nicht immer ist der Balanceakt möglich, wie Erfahrungen aus der Praxis zeigen – ein Realitätscheck von NÖ Unternehmen. Bei unserem HR-Business-Circle, der zum Austausch anregte und auf Level 22 des höchsten Flughafen-Towers Europas, für zusätzlichen Über- und Weitblick sorgte.
Unsere Take-aways, u.a.
- Thomas Wulz, Mitbegründer & Chief Human, Resources Officer, ENPULSION, betonte, dass es in der (neuen) Arbeitswelt kein “one model fits all” gebe. Vielmehr müsse man “zuhören” und herausfinden, welche Benefits für den einzelnen Mitarbeiter passen. Genau das hat Wulz als Mitbegründer & Chief Human Resources Officer von ENPULSION, einem produzierenden Unternehmen, getan. Ein Pilotprojekt zeigte, dass – aufgrund der Unternehmensgröße – die 4-Tage-Woche bei gleichzeitiger maximaler Maschinenauslastung derzeit (noch) nicht möglich ist. Yasemin Dayakli, HR and Legal Counsel, ENPULSION: „Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen ist es uns dennoch gelungen, einen Konsens zu finden, der für alle – sowohl für die MitarbeiterInnen in der Produktion als auch jene in der Verwaltung und Forschung – motivierend ist.“
- Windkraft Simonsfeld lebt Flexibilität. Und das sehr erfolgreich. Martina Reicher, Head of People & Culture, Windkraft Simonsfeld: ” Wir bieten über 40 unterschiedliche Arbeitszeitmodelle an, die auch laufend adaptiert und angepasst werden – je nach den Bedürfnissen der MitarbeiterInnen.” Auch die 4-Tage-Woche wird gelebt. Die Entscheidung, ob 4 oder 5 Tage im Büro, kann sehr kurzfristig und „je nach Wettervorhersage“ getroffen werden. Der mögliche Nachteil, dass an sonnigen Freitagen das Büro spärlich besetzt sein könnte, besteht nach den bisherigen Erfahrungen nicht.
- Gewünschte Arbeitszeitmodelle rechtlich “sauber” abzubilden, ist eine Herausforderung, aber durchaus möglich. RA Gottfried Schmutzer erläuterte zudem mögliche Does and Dont’s sowie “vertragliche Stolpersteine”.
Quellen:
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