Work in Lower Austria

Benefits unter der Lupe

HR Business-Frühstück von ecoplus International
Best practice & Take-aways

Sind Benefits das entscheidende Werkzeug zur Mitarbeiterbindung oder nur ein weiteres Häkchen auf der HR-Checkliste? Beim HR Business-Frühstück von ecoplus International am 27. November 2024 wurde deutlich: Die Diskussion um den richtigen Umgang mit Benefits ist aktueller denn je und birgt viel Potenzial für kreative Ansätze.

„Was zur Gewohnheit wird, verliert an Wert.“
Mit dieser Aussage brachten die TeilnehmerInnen eine zentrale Erkenntnis auf den Punkt. Benefits müssen überraschen, begeistern und vor allem auf die Zielgruppen zugeschnitten sein, um tatsächlich Wirkung zu entfalten. In der Gesprächsrunde wurde deutlich: Pauschale Gehaltserhöhungen sind kein Allheilmittel. Was MitarbeiterInnen schätzen, sind Angebote, die über das rein Monetäre hinausgehen – sei es die Flexibilität, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, oder das Gefühl, als Teil des Unternehmens etwas bewirken zu können. Doch welche Benefits haben sich in der Praxis bewährt? Der Austausch unter den Teilnehmerinnen war intensiv. Stellvertretend gaben folgende Unternehmen wertvolle Einblicke.

Was macht Benefits erfolgreich?
Während Obstkörbe und Gratiskaffee in vielen Unternehmen längst Standard sind, setzen Vorreiter auf innovative Modelle. Anton Buresch, Geschäftsführer der Gerhard Rauch GmbH, erläuterte, wie sein Unternehmen mit maßgeschneiderten Benefits die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigert: Die Palette ist breit – das Unternehmen bietet beispielsweise Leistungsprämien, Ferienwohnungen, eine eigene Köchin am Standort, die für ein gesundes Mittagessen sorgt, oder Wohnungen und Häuser in der Region, um lange Anfahrtswege zu erleichtern. Er betonte aber auch, dass diese Maßnahmen keine Selbstläufer seien: „Benefits machen Arbeit – aber die Mühe lohnt sich”, so Buresch.

MitarbeiterInnenbeteiligung als Erfolgsmodell
Lukas Enne von voestalpine Krems Finaltechnik stellte ein Modell vor, das bereits seit zwei Jahrzehnten erfolgreich funktioniert: die MitarbeiterInnenbeteiligung. Rund 15 Prozent des Unternehmens befinden sich in den Händen der Belegschaft – ein Ansatz, der nicht nur Sicherheit in wirtschaftlich turbulenten Zeiten bietet, sondern auch steuerliche Vorteile für Unternehmen schafft.

Internationals und die neuen Bedürfnisse
Evelyn Kukla, HR Business Partner bei Doka, lenkte den Blick auf die spezifischen Anforderungen internationaler MitarbeiterInnen. Wohngemeinschaften erleichtern nicht nur die Ankunft in Niederösterreich, sondern fördern auch den Zusammenhalt. Zudem sind Werkbusse und Shuttledienste für PendlerInnen und SchichtarbeiterInnen unverzichtbare Angebote, um die Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu unterstützen.

Wie viel Risiko verträgt ein Benefit-Modell?
Die Steuerexperten Wolfgang Höfle und Peter Hofmann von der TPA Steuerberatung betonten die Vorteile von Mitarbeiterbeteiligungsmodellen für KMU und zeigten praxisnahe Wege zur Umsetzung auf. Gleichzeitig warnten sie vor Stolpersteinen, die bei der Einführung anderer Beteiligungs- oder Benefit-Modelle auftreten können. Gut gemeinte Ansätze bergen oft ein Restrisiko, das im Ernstfall zu rechtlichen Herausforderungen führen kann.

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Das HR Business-Frühstück zeigte erneut: Benefits sind weit mehr als ein ‚Nice-to-have‘. Sie sind ein strategisches Werkzeug, um Talente zu gewinnen, zu binden und die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen zu fördern. Entscheidend ist dabei die individuelle Gestaltung – weg vom Standard, hin zur echten Wertschätzung.

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